re:publica roundup
et utilitatis communione sociatus.
Blogger treffen sich, sie haben Angst, wissen nicht wohin und wie, wollen Geld, kriegen aber keins, sind oft weiblich und bleiben unter sich, wollen keine Spielregeln, sind selber nett?
Oder so: Sie lungern vor den schwarzen Brettern der Supermärkte, haben eigene Tafeln angebracht, hängen immer Zettel an, was ihnen einfällt. Konsumentenjournalismus wittern schon manche. Ladendetektive aber wollen Prozente?
Wo sind die Jobs? Wer hat keinen Anwalt? Geld und Anwalt braucht man, sagt ein Anwalt (kein Geld tut's auch, sag ich). Kultur kam vor, Technik, Überwachung, Zensur, Zukunft - vor allem Gegenwart. Nein, Blogger sind keine Journalisten, sondern intelligente Ex-Exhibitionisten?
Die NZZ fragt (ohne Bezug zur re:publica) ob die Presse Blogger braucht. Ob Blogger die Presse (liest sich wie oben) brauchen, fragt keiner. Hier trotzdem ein bisschen:
- Der Tagesspiegel titelt wie anno 95 Blogger in Berlin: Wiedersehen im echten Leben und führt ein: Mit der zunehmenden Professionalisierung und Verbreitung der einst als Online-Tagebücher unterschätzten Weblogs sind viele neue Fragen und Herausforderungen entstanden. Die Ratlosigkeit reicht von technischen Problemen mit der Software bis zu Stil- und Verhaltensfragen beim Publizieren.
- Die Netzeitung nimmt sich des gläsernen Users an (Sie lesen deine Daten) und nennt immerhin Tor.
- SpOn weiß, dass Bloggen Frauensache ist und erwähnt Tim O'Reilly Vorschlag für einen Moralkodex. (Netiquette, o je. Ein 'so geht's'-Link, den man nennen könnte, hat schon was. Aber wenn jeder für sich ist, ist's egal.)
- Der ORF erzählt vom Geld. Unter dem Motto "Cash from Chaos" wurde bei der Berliner Blogger-Konferenz re:publica das Thema Geldverdienen mit Weblogs diskutiert.
- Und ebenso Golem. Schließt aber: Deutlich wurde auch etwas anderes, das sich wie ein roter Faden durch die Re:Publica-Konferenz zieht: Die Blogosphäre gibt es so nicht, Blogs sind viel zu unterschiedlich keine große Einheit.
- Gleicher Text bei PC Go.
- Der Tonspion meldet einen Aufruf von Rainer Kuhlen zum Urheberrechtsbruch. (Vgl. mit diesen Texten eine ziemliche Überforderung.)
- Der Tagesspiegel titelt: Der Spaß wird ernst und erzählt von Schreibhürden, Abmahnungen und A-Bloggern. (Dazu gibts schon 'ne Gegendarstellung.)
- Heise befasst sich auch mit Tim O'Reillys Kodex und seiner Ablehnung.
- Die beliebte Strato AG teilt in einer Pressemeldung, dass sich die re:publica derzeit mit Vertriebs- und Erlössystemen von Video-Portalen beschäftigt.
- Die Welt zitiert die re:publica als Diskussion zur Medien(r)evolution (deren rechtlichen Grundlagen!) wozu sie Haeusler, Knüwer, Bunz und Wegner befragt.
- Die Tagesschau zitiert Johnny Haeusler: "Jede Konferenz badet in sich selbst. Warum sollen sich nicht auch Blogger einmal selbst zelebrieren?" und interviewt den netten Udo Vetter.
- Die Netzeitung weiß, das sich alle einig sind, dass es 'das Blog' und nicht 'der Blog' heißen muss, und spart sich den Link zu Lumma.
- Heise (täglich) berichtet über Vorratsdatenspeicherung und Doradodenken, sieht aber keinen Zusammenhang.
- Und nochmal Heise: Bei aller Liebe zu Online erinnerte Blogger Johnny Häusler auch an die Vorteile des Papiers. Da müsse man erklären, weil man nicht einfach linken könne. (Wobei mir noch mehr Gründe einfallen, Quellen nicht zu nennen... das Nichtlinken aber bei Artikeln zu Online-Themen doch befremdlich finde.)
Als ich gestern guckte, dachte ich, es sei mehr erschienen. Vielleicht ja nur gedruckt. Aber in Blogs. Die und auch Presseschau beim re:publica Wiki.
Nachtrag: jetzt.de ...das findet sich alles in den Blogs selbst, nur ein paar Klicks entfernt, in der Blogosphäre.
Nachtrag 2: Selbstkritik. Heise, Golem, die Tagesschau als Presse? Nu ja. Auch ich bin freundlich. Erzählt wird manches, knallige Themen, kaum Positionen. Keine Kontroversen. Der Professor aus Konstanz hat Pep. Ich war nicht da. Leider. Füge Gelesenes im Bauch zusammen. Da kommt Treffen, Event, Infotainment, Beschnuppern und Feiern raus. Bloggen ist Verdauen. Bin ich gerne freundlich.
[2007-04-13 15:19 | Dirk Schröder | Kommentare [1]]
[Kat. tcpip agora | Tags: weblogs,re-publica,presse]
immer neu
Es gibt auch Neonazis, die mit Computern umgehen können. Das ist banal, aber man muss offenbar darauf hinweisen angesichts der empörten Überraschung, die sich immer wieder breitmacht, wenn die Öffentlichkeit von scheinbar neuen Propaganda-Mitteln der extremen Rechten erfährt.
sueddeutsche.de: Das Netz als Volksempfänger
Und immer wieder die empörte Überraschung der Leser, wenn sie erfahren, sie wären schon wieder überrascht worden... Jahraus, jahrein, beinahe jeden Tag. Aber ... keine Wahl. Man muss.
[2006-10-06 00:15 | Dirk Schröder | Huch]
[Kat. tcpip | Tags: journalismus nazis]
PR, wie ankommt
hier bei Spiegel Online (SPON): Auf die unfairen Vorwürfe der besorgen Betriebsräte, reagiert das Management promt und wirkmächtig. Sogleich sorgen sich andere.
[2006-10-05 00:38 | Dirk Schröder | Versichern]
[Kat. | Tags: PR Image Unternehmen]
[2006-10-05 00:06 | Dirk Schröder | Kleben]
[Kat. tcpip | Tags: Google Javascript]
Ups
Ganz vergessen, dass es die gibt, hab ich die Readers Edition der Netzzeitung. Hört man ja nicht viel von. Und wo ich grad schau, finde ich etwas, dass ich auch übersehen habe. Zweitausendeins ist verkauft. Online sieht man noch nichts davon. Die Infowelt ist einfach zu voll. (Zu Bürgerjournalismus s.a. Telepolis. Zu Viewers Editions s. SPON.)
[2006-10-04 21:44 | Dirk Schröder | Kommentare]
[Kat. alltag tcpip | Tags: Journalismus Verlage]
Auch Banken zahlen für Kultur
Dass die IHK zu Frankfurt am Main nicht begeistert ist von der Rundfunkgebührenpflicht für Internet-PCs, ist klar. Aber muss man deswegen folgende Pressemeldung als Propaganda abtun?
Wenn die Regelung nicht gestoppt wird, müssen vom 1. Januar 2007 an in Deutschland auch für weit über 50.000 Geldautomaten Rundfunk- und Fernsehgebühren bezahlt werden, weil sie über das Internet an die Banken angeschlossen sind. Auch jedes Laptop und jedes internetfähige Handy wird gebührenpflichtig, da es keinem Grundstück zugeordnet werden kann.
gef. b. FAZ: Warum Geldautomaten künftig zahlen müssen
Ich seh das so: in unserem deutschen Land, wie auch in anderen Ländern, drängeln alle ans Geld. ARD und ZDF haben eben gewonnen. Erstens das Geld, zweitens eine Debatte über die Zukunft der Gebührenfinanzierung. Das ist doch schön. Andere gewinnen ja auch mal. Und Heide Simonis war gar nicht schuld.
[2006-10-04 00:11 | Dirk Schröder | Abheben]
[Kat. agora tcpip | Tags: GEZ]
Um Himmels Willen
Woran aber erkennt man die Wahrheit, das absolut Richtige? Blinder Glauben allein ist kein Beweis. Nur das Erkennen, dass das wahre Geschehen überall, in allem, im Materiellen und im Geistigen, in denselben Gesetzmäßigkeiten verankert ist, kann uns volle Gewissheit bringen.
DAS EVA-PRINZIP: Die Wahrheit
Vielleicht wäre sie das ja, die Summa tautologica.... Es geht aber weiter: ... wenn wir diese Erde wieder verlassen müssen und vor den Himmelsthron treten. Dorthin, wo unser Tun und Handeln kritischster Prüfung unterzogen werden wird. Echt? Eher nicht. Satire zur Eva Herrmann-Buchdebatte.
[2006-10-03 00:44 | Dirk Schröder | Wahrsagen]
[Kat. alphabet | Tags: Satire Fake]
Singing Bush
gef. b. jill/txt, fast.
[2006-10-01 19:28 | Dirk Schröder | Karaoke]
[Kat. glotzophon | Tags: Fake]
Überirdisch
Ausflüge in den Himmel kann man buchen. Nun kommt das erste Weblog aus dem All, bzw. aus der Erumlaufbahn.
So berichtete die BBC. Hier ist es:
das Blog von Anousheh Ansari.
[2006-10-01 16:31 | Dirk Schröder | Grüßen]
[Kat. tcpip | Tags: blogs space]
reichen Menschen nicht begegnen
127.940 Menschen bewarben sich 1995 in Deutschland um Asyl. 98.640 waren es 1998. 50.560 waren es 2003, 35.610 waren es 2004, und nur noch 28.910 Asylanträge waren es 2005, das war der tiefste Stand seit 1983. Vor 30 Jahren wurde die Hälfte aller Anträge anerkannt, heute kommt jeder Hundertste durch. Und nur noch jeder tausendste Afrikaner.
Klaus Brinkbäumer/SPON: Geschlossene Gesellschaft Europa
[2006-10-01 13:38 | Dirk Schröder | Bannen]
[Kat. agora | Tags: Migration Asly]