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Web 2.0 für Anfänger | Cyberabad
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Web 2.0 für Anfänger

Der folgende Text entstand für eine Zeitung auf Papier 1.0. Ich verrat nicht, welche, denn der Text ist dort so nicht erschienen. ... ich sag jetzt nichts mehr. Hier jedenfalls zu meinem Schutz das, was ich geschrieben habe. Danke an Ralf für die Hilfe bei der AJAX-Definition. Verbesserungsvorschläge willkommen.
Der Kongress tanzt und im Internet soll wieder Geld verdient werden

Internet-Dienstleister SinnerSchrader feiert Zehnjähriges mit Kongress und Party in Hamburg

Social Software, Social Media, Web 2.0. die neuen Begriffe schwirren wieder aus und verwirren oft mehr als sie klären. Und wenn etwas zu klären ist, dann macht man einen Kongress und wenn es anlässlich des Kongresses auch noch etwas zu feiern gibt, dann wird auch getanzt. Zu feiern gab es das zehnjährige Jubiläum des Online-Dienstleisters SinnerSchrader in Hamburg, was im Wesentlichen bedeutet, dass der die letzte verheerende Pleitewelle von Internetfirmen überstanden hat – geschwächt zwar, aber immerhin. Man ergab sich nicht endlosen Rückblicken sondern konferierte unter dem Motto »Die Chancen von Web 2.0« (http://next10years.com) lud nicht nur Branchenvertreter ein sondern auch Journalisten und Weblog-Schreiber und versuchte, die Richtungen zu skizzieren und zu diskutieren, die in Zukunft zu verfolgen seien.

»Der interaktive User« Ein »User« ist ein Drogenabhängiger oder ein »Konsument«. Und als solcher ist er tot. Er ist jetzt Kommunikator. Neue Techniken im Netz wie Weblogs und Wikis machen das Erstellen von Inhalten nicht nur einfacher, sie sorgen auch gleich für die motivierende Aufmerksamkeit über die Suchmaschinen. Von dieser Aufmerksamkeit wollen auch Firmen profitieren, die im Umfeld dieser von den »produzierenden Konsumenten« (Prosumern) erstellten Inhalte wiederum Anzeigen ihrer Werbekunden schalten. Weblogs sind aber auch subversiv, sie attackieren das Meinungsmonopol der Medien und die Zensurbemühungen von Staaten wie China oder dem Iran. Bürgermedien (Citizen Media) sollen entstehen, jeder und jede ist Reporter und Reporterin. Mit Tastatur oder Videokamera und Mikrofon. Wie da die Qualität zu sichern ist, ob die Großen oder die Kleinen siegen, das bleibt abzuwarten.

»Interaktive Frontends« Vorne ist da, wo der Kunde ist. Und wie wir nun wissen ist der aktiv und will nicht nur glotzen sondern machen. Er will offenbar publizieren: Texte, Töne, Fotos, Filme in Weblogs. Podcasts, auf Foto- und Filmplattformen. Er will gebührenfrei weltweit Telefonieren mit Anwendungen wie Skype oder VoIP. Aber es soll einfach sein, wenn wenn man vor einem Computer sitzt in seiner Freizeit will man alles tun, aber nicht frustriert werden. 80 Prozent der Deutschen seinen nun online, erklärt SinnerSchrader-Chef Matthias Schrader, damit sei das Wachstum durch Kundenzunahme vorbei: jetzt gehe es um Qualität. Und die Benutzbarkeit steht da ganz vorne.

Geschäftsmodelle mit Web 2.0 Kaum noch jemand nimmt das Wort »Yuppi« in den Mund, weil er allgegenwärtig geworden ist. Und was will der Yuppi? Karriere und Entspannung. Und was braucht er dazu? Kontakte und alles was Spaß macht: Klamotten, Technikspielzeug und die ebste neue Kneipe um die Ecke. Um die geschäftlichen und privaten Kontakte kümmern sich neuartige Plattformen wie OpenBC.de oder studiVZ.de, für das selbstdesignte T-Shirt, den Club-Tip und die Selbstdarstellung online sorgen Bilderdienste wie Flickr.com, die T-Shirt-Manufaktur spreadshirt.de und Besprechungsdienste wie Qype.de. Zum Einsatz kommen dabei ebenfalls neuartige Sortiermechanismen, die nicht mehr mit en unpassenden hierarchischen kategorien alter atge zu tun haben sondern durch Etikettieren (Tagging) Objekten eine Art »Wolke« aus Begriffen beigeben, die die Navigation erleichtern soll – falls man wieß, wie man sie korrekt einsetzt.

Software als Service Software kam zunächst auf disketten, dann auf CDs und DVDs, dann lud man sie aus dem Netz auf den PC auf dem Schreibtisch. Alles vorbei, heißt es jetzt. Man ruft eine Webseite auf und die bietet dank einer neuen Technik mit dem properen Namen AJAX, dank dem Grafikstandard Flash und dank der dicken Datenleitungen für wenig Geld die selbe Funktionalität, die vorher im Textverarbeitungsprogramm, im Videoschnittprogramm, im Projektplanungswerkzeug oder im Medienplayer gegeben war. Basisfunktionen sind oft kostenlos zu haben – noch. Wer eine ganze Firma mit Software wie dieser betreiben will kommt aber eventuell mit einer monatlichen Softwaremiete immer noch billiger weg, als wenn er seine Firma mit Standardsoftware ausstattet.

Und gerade die letzen beiden Bereiche sind es, auf die diejenigen Investoren, die vor dem Crash im Jahre 1999 großzügig Millionenbeträge investiert (und oft verloren) haben spekulieren. »Wir sehen eine neue Freude am Internet«, lächelt Matthias Schrader, obwohl er seine Bürofläche demnächst stark verkleinern muss. Er rechnet offenbar mit genügend Geld, dass kommt, um die 80% der Deutschen zu erreichen, die online Inhalte produzieren, Werbeumsätze erzeugen, Software mieten und Spaß haben sollen. Und wollen? Nun, der Kongress hat jedenfalls getanzt.


AJAX: WWW-Technik für beschleunigten Seitenaufbau im Browser, da nicht nach jeder Aktion die gesamte Seite neu geladen werden muss.

Flash: Standard für bewegte Grafiken im Web. Spiele, Programme und normale Filme sind möglich.

Foto- und Video: Kostenlos kann man Fotos und sogar (Handy-)Filme auf vielen Plattformen ablegen: flickr.com, 23hq.com/de, sevenload.de

Skype: mit Kopfhörermikrofon und einer kostenlosen Software telefoniert man übers eine DSL-Flatrate kostenlos mit anderen Benutzern der selben Software. Und für ein paar Cent pro Minute auch ins globale Festnetz.

Tagging: Etikettieren von Webadressen oder anderen »Objekten« (Restaurants, Hotels, Sehenswürdigkeiten, waren aller Art) mit Stichworten, damit man sie so sortieren kann.

VoIP: Telefonie via Internet, im Gegensatz zu Skype unterstützt allgemeine VoIP verschiedene (meist kostenlose) Programme. Will man mit normalen Telefonen umgehen, so müssen jene SIP-fähig sein.

Podcast: beliebig zeitversetzt abrufbares und abonnierbares Internet-Radio, kostenlos. Abspielbar auf beliebigen MP3-Playern.

Prosumer: (Inhalte) produzierende Konsumenten

Weblog: »Web-Logbuch«, einfach aktualisierbare regelmäßige Aufzeichnungen meist von Texten und Bildern online, neuste Beiträge stehen oben

Wiki: Online-Schreibumgebung, die das Erstellen und Vernetzen von Webseiten erleichtert. http://de.wikipedia.org und viele andere.

[2006-05-16 09:03 | | ]
[Kat. ]

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